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Linoleum verlegen – Anleitung, Tipps, Hilfe (Bodenbelag)

Linoleum verlegen ggf. montieren

Die Verlegung ist auf einem ebenen, sauberen, trockenen und stabilen Untergrund vorzunehmen. Möglich ist eine Verlegung auf nahezu allen Untergründen (z.B. alten Betonböden, Fliesenböden, Kunstharzböden, Vinylböden, etc.). Ausgeschlossen sind schwimmende sowie schwingende/ federnde Untergrundkonstruktionen. Eine Verlegung auf Teppichböden jeglicher Art wird nicht möglich sein. – Linoleumboden

Schritt für Schritt Anleitung: Untergrund vorbereiten, Linoleum verlegen und montieren (Boden)

Schritt 1 Alten Bodenbelag entfernen

Alten Bodenbelag entfernen und entsorgen – falls notwendig.

Schritt 2 Untergrund schleifen und absaugen

Der Untergrund genau abschleifen und absaugen. Das Schleifen soll präzise verläuft werden, um die Flächenqualität zu verbessern.

Schritt 3 Untergrund grundieren

Der Untergrund vollflächig grundieren. Die Grundierung kann mithilfe von z.B. Uzin PE 260 gemacht werden.

Schritt 4 Ausgleichsmasse, Nivelliermasse

Eine Unebenheit des Estrichbodens soll mit einer Ausgleichsmasse z.B. Uzin nc 145, 146, 150 ausgeglichen werden. Der Boden richtig und präzise zu nivellieren bzw. ausgleichen, führt zum ausschließlichen Erfolg, bei der Verlegung des Bodenbelags.

Schritt 5 Ausgleichsmasse schleifen und absaugen

Die Nivelliermasse abschleifen und die restliche Verschmutzung absaugen.

Schritt 6 Klebstoffe

Der Klebstoffauftrag erfolgt in der Regel bei allen für Linoleum geeigneten Klebstoffarten vollflächig mit der Spachtelzahnung B1. Bitte beachten Sie auch die Verarbeitungsempfehlungen der Klebstoffhersteller. Die ausreichende Benetzung der Belagsrückseite (Jute) ist während des Verlegens laufend zu kontrollieren. Wir empfehlen zur Verklebung grundsätzlich Dispersionsklebstoffe der niedrigsten Emissionsklasse, schnell anziehend mit harter Fugenausbildung und scherkraftbeständigen Eigenschaften zu verwenden. Multifunktionsklebstoffe werden von uns zur Verklebung von Linoleum nicht empfohlen. Hier werden folgende Klebstoffe empfohlen: UZIN WK 222, UZIN KE 603, UZIN LE 43, UZIN LE 42, UZIN LE 44

Schritt 7 Nahtschnitt

Der Nahtschnitt ist jeweils so auszuführen, dass zwischen den Bahnen eine Fuge von ca. 0,5 mm offen bleibt. Der Schnitt wird senkrecht oder leicht schräg ausgeführt, so dass die Fuge lose, d. h. ohne Kontakt der beiden Bahnenkanten liegt. Es empfiehlt sich immer beide Bahnenkanten zu beschneiden, denn nur die sauber geschnittene Belagskante garantiert einen sauberen Nahtschluss. Die erste Bahnenkante wird mühelos mit dem Linoleum-Kantenschneider oder Streifenschneider (ca. 2cm) beschnitten. Die zweite Kante kann nach zwei Methoden geschnitten werden.

TIPP 1 – In kleinen Räumen (bis zwei Bahnenbreiten)

Vor dem Klebstoffauftrag wird die unten liegende Bahn entlang der oben liegenden, bereits geschnittenen Bahnenkante mit dem Messer angeritzt, der abfallende Streifen dann mit der Hakenklinge in entgegengesetzter Richtung abgeschnitten.

TIPP 2 – In großen Räumen (mehr als zwei Bahnenbreiten)

Nach dem Klebstoffauftrag wird die oben liegende Bahnenkante wird mit dem Anreißer oder mit dem Linocut entlang der unten, im Klebstoffbett liegenden und bereits geschnittenen Bahnenkante angeritzt und der abfallende Streifen mit der Hakenklinge abgeschnitten.

TIPP 3 – Kopfenden

Beim Nahtschnitt sind die möglichen Maßänderungen des Belages zu berücksichtigen. Daher werden beim Aneinandersetzen langer Bahnen die Kopfenden erst nach dem Einlegen ins Klebstoffbett geschnitten.

TIPP 4 – Anpassen an Türschwellen

Die Bahnen werden ausgelegt und an Türschwellen, Heizkörpernischen u. ä. mit einer Schmiege angepasst und eingeschnitten. Anschließend werden die Bahnen zurückgeschlagen und der Klebstoff aufgetragen.

Schritt 8 Kleben

Es wird grundsätzlich vollflächig geklebt. Die Wahl der richtigen Zahnung und das rechtzeitige Auswechseln der Spachtelblätter sowie gründliches Anreiben sind zum richtigen Benetzen der Rückseite unerlässlich. Das Benetzen der Rückseite ist durch Aufziehen während der Arbeiten laufend zu überprüfen. Dabei sind die Verarbeitungsrichtlinien der Klebstoff-Hersteller zu beachten.

Schritt 9 Linoleum Bahnen

Die Bahnen werden zurückgeschlagen, danach wird der Klebstoff auf den Boden aufgetragen. Die Bahnen werden nacheinander in der vom Klebstoffhersteller empfohlenen Einlegezeit in das noch offene (nasse) Klebstoffbett eingelegt und sofort angerieben oder angewalzt. Der späteste Einlegezeitpunkt ist abhängig von Raumtemperatur und Luftfeuchte sowie von Saugfähigkeit und Feuchte des Untergrundes. Beim Einlegen darf keine Luft eingeschlossen werden, sie ist seitlich herauszutreiben. Hohlstellen, die man durch Überstreichen des Belages mit einem Hammer aufspürt, kann man anstechen und die Luft heraus-drücken. Bei längs verlegten Fluren werden die Bahnen quer zurückgeschlagen. Kopfenden werden zur Entspannung des Belages gegengewalkt.

Schritt 10 Fugenschluss

Das Abdichten selbst erfolgt entweder mit dem Handschweißgerät oder mit dem Schweißautomaten. Grundsätzlich nach dem Abbinden des Klebstoffs, d.h. bei Dispersionsklebstoffen ca. 48 Stunden nach dem Verlegen. Die Belagsfuge wird mit Fugenfräse und -hobel in einer Tiefe von 2/3 der Belagsdicke aufgefräst. Die Nut ist anschließend sorgfältig zu säubern. Die Fugenbreite soll ca. 3,5 mm betragen. Die Verarbeitungstemperatur beträgt ca. 400-450°C, die Arbeitsgeschwindigkeit ca. 2,5-3,0 lfm pro Minute. Der überstehende Teil des Schmelzdrahtes wird in zwei Arbeitsgängen abgestoßen: 2 -3 Minuten nach dem Einbringen wird der noch warme Schmelzdraht mit dem Viertelmondmesser/ Mozartmesser und aufgestecktem Schlitten abgestoßen. Nach dem Abkühlen wird der Schmelzdraht mit dem Viertelmondmesser/ Mozartmesser bündig zur Belagsoberkante abgestoßen.

Ausschlaggebende Faktoren für eine fachgerechte und dauerhafte Verschweißung sind:

Materialgleiche Schweißschnur; richtige Ausfräsung; ausreichende Schweißtemperatur; darauf abgestimmte Schweißgeschwindigkeit und Andruck; Abstoßen der Schweißschnur in zwei Arbeitsgängen; stichprobenartiges Prüfen der Schweißfestigkeit; geeignete Werkzeuge; Maschinen und Geräte Schritt 11 Reinigung & Pflege – Zusatzoption

Der perfekte Abschluss Ihrer Arbeit wird nach der Verbreitung des Pflegemittels erfolgen.

Des Weiteren sind folgende Untergrundbeschaffenheiten zu beachten:

Die zugeschnittenen, mit der Oberfläche nach außen locker aufgerollten Bahnen stehend mindestens 24 Stunden in dem mindestens +18°C warmen Raum, in dem sie verlegt werden, jedoch nicht im direkten Sonnenlicht (siehe Reifeschleier) lagern. So kann sich das Material akklimatisieren, also der Raumfeuchtigkeit und den dort herrschenden Temperaturen anpassen Die nachfolgend erwähnten klimatischen Bedingungen sind bauseitig 3 Tage vor Beginn der Vorarbeiten, während der Arbeiten und bis zu 7 Tage nach der Fertigstellung beizubehalten. Die Lufttemperatur sollte 18°C nicht unterschreiten, hohe Temperaturen erfordern besondere Maßnahmen (Belüftung, Klimatisierung u.a.). Hohe Raumlufttemperaturen führen zu veränderten Reaktionszeiten und Trocknungsvorgängen bei der Verarbeitung der Verlegewerkstoffe und können zu Dimensionsänderungen der Bodenbeläge führen. Starke Veränderungen der Temperatur und der rel. Luftfeuchtigkeit wirken sich nicht nur auf Reaktionszeit und Dimensionsveränderungen aus. Dies kann in der Folge zu Schäden führen. Erforderliche Bodentemperatur, mindestens 15°C. Relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40% und 65% liegen.

Hinweise zur Verlegung Eine Fachfirma ist an vielen Stellen empfohlen. Es werden dadurch kleine, aber teure Fehler vermieden. Die Hinweise der Hersteller sollen nicht übergangen werden. Es werden oft die geeignete dafür Werkzeuge eingegeben, sowie z.B. die Trocknungszeiten. Während der Trocknung darf der Boden nicht betreten werden, damit die Verschiebungen oder Schaden nicht entstehen.

Danke für das Lesen